Alpenkranzl Erding - Sektion im Deutschen Alpenverein e.V. -
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Von eins bis elf:

Eine Frage des Könnens

"Beim Klettern muss man den eigenen Tod oder den eines Gefährten, zumindest aber den Verlust von Zehen und Fingern, in Betracht ziehen. Dem gegenüber steht die vorüber gehende Freude des Gipfelstürmens, die Abenteuerlust, die flüchtige Befriedigung eines irrationalen Begehrens. In dem Umstand, dass das Begehren niemals völlig befriedigt werden kann, liegt die Abhängigkeit. Und das Begehren ist möglicherweise tief verwurzelt in der Absurdität des Unternehmens selbst - so wunderbar zweckfrei und bedeutungslos, dass man es einfach wagen muss." Joe Simpson, Spiel der Geister
 
Die Bewertung der Schwierigkeit von Kletteranstiegen bleibt immer eine Angelegenheit der ganz persönlichen Einschätzung. Gleichwohl gibt es allgemein festgelegte Normen. Diese gleichen aber zuweilen einer babylonischen Sprachverwirrung: Australier und Amerikaner verwenden andere Bezeichnungen als Briten und Franzosen. Dennoch existiert zumindest im europäischen Raum eine übergreifende Schwierigkeitsbewertung - die UIAA-Norm, durchnummeriert mit den römischen Ziffern von I bis XI.

I: Geringe Schwierigkeit
Einfachste Form des Kletterns, wobei die Hände zur Unterstützung des Gleichgewichts benötigt werden.

II: Mäßige Schwierigkeit
Drei-Punkte-Haltung (zwei Füße, eine Hand oder zwei Hände, ein Fuß) erforderlich.

III: Mittlere Schwierigkeit
Mit Zwischensicherungen, aber von geübten Kletterern noch seilfrei zu begehen.

IV: Große Schwierigkeit
Hier beginnt die Kletterei schärferer Richtung.

V: Sehr große Schwierigkeit
Erhöhte Anforderung an Klettertechnik und -erfahrung.

VI: Überaus große Schwierigkeit
Hier erfordert die Kletterei überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingszustand.

VII: Außergewöhnliche Schwierigkeit
Nur mit gesteigertem Trainingsaufwand und einem an die Gesteinsart angepassten Training möglich (galt lange Zeit als "das Letzte im Fels").

VIII bis XI:
Hier existiert keine verbale Definition mehr, weil diese problematisch und auch nicht mehr notwendig ist. Enormer Kraftaufwand erforderlich, samt ausgefeilter Technik. Diese Schwierigkeitsgrade sind nur außerordentlichen Könnern zugänglich.

Für Laien kann man etwas flapsig den Unterschied so beschreiben:
"I ist das Begehen einer steilen Treppe, X das Klettern an einer Raufasertapete."

In der Route "Action Directe" Als schwierigste Route der Welt galt lange "Action Directe" im Fränkischen Jura mit dem Schwierigkeitsgrad XI.

Im Bild der Erstbegeher Wolfgang Güllich (der 1992 bei einem Autounfall ums Leben kam). Das Bild ist nicht gedreht!

Mittlerweile werden auch diese Grenzen immer weiter nach oben geschoben ...


"Manche suchen die Herausforderung; sie wollen auf dem Berg ihre Grenzen erfahren - auch wenn das vielleicht eine Ersatzhandlung für die geheimnisvollere Aufgabe ist, sich den eigenen inneren Dämonen zu stellen." Jamling Tenzing Norgay, Auf den Spuren meines Vaters

 
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Hans Sterr
http://www.alpenverein-erding.de/klettern.htm