Über den Innsbrucker Höhenweg

Von Erika Wenhart

Das Kirchweih-Wochenende bescherte uns allerschönstes Wetter und am Samstag eine wunderschöne Tour ins Karwendel. Bei der Abfahrt war der Himmel sternenklar und die Luft sehr kalt. Die Anfahrt nach Innsbruck aber durchwegs ohne Sicht, dicke Wolken lagerten über den Tälern. Der Wetterbericht hatte doch gutes Wetter angesagt !? Die Nordkettenbahn brachte uns rasch zur Bergstation und ..... in eine Traumwelt über den Wolken!

 Strahlender Sonnenschein hier oben. Alle Berge südlich des Inntales bereits verschneit. Die hohen Gipfel der Stubaier- und Tuxer Alpen standen im gleißenden Licht des frühen Tages. Immer wieder bewundern wir den wuchtigen Habicht, die Tribulaune, den Olperer mit der ,,Schaumrolle" und die schöne Pyramide des Großvenedigers, um nur einige zu benennen. Der Innsbrucker Höhenweg setzt sich aus drei Teilstücken zusammen. Er besticht weniger durch gewonnene Höhenmeter und Gipfel als durch lange, abwechslungsreiche Wegstrecken in markanter Umgebung und schöne Ausblicke. Der erste Teil, beginnend an der Bergstation (2289 m), nennt sich Goetheweg. Er führt auf die Hafelekar-Spitze (2334 m), einer grandiosen Aussichtskanzel.

Auf der Hafelekar-Spitze
An der Mandlscharte, Blick ins Stubai Weiter über das Gleiersch Jöchl und nordseitig um die Mandlspitze auf die Mandlscharte (2279 m). Alle nordseits gelegenen Wegstrecken waren verschneit, z.T. auch vereist. Ab der Mandllscharte heißt der Steig Hermann-Buhl-Weg und geht bis zum Stempeljoch (2215 m). Wir verlassen kurz unter der Mandlscharte den Buhl-Weg, gehen nordseitig um die Rumer Spitze, fädeln danach wieder in den Hauptweg ein und steigen zum Stempeljoch auf. Das Zuckerhütl ist von hier besonders schön zu sehen, es trägt seinen Namen nicht zu unrecht. Vom Stempeljoch geht's sehr steil auf dem dritten Wegstück, dem Wilden-Bande-Steig, nordseitig hinunter. Hilfreich waren da einige Drahtseilversicherungen.

 Nach geraumer Zeit kommt man wieder ins Grüne, Latschen verströmen angenehmen Duft. Über uns thronen die Lafatscher Köpfe, angestrahlt von nachmittäglicher Sonne. An der Kohlstatt (1978 m) nehmen wir den Weg abwärts zum Issanger, gehen durchs Isstal (auf z.T. sehr moorastigem Weg) dem Halltal zu. Die Herbstfärbung hat schon eingesetzt und wenn die Sonne alles ins rechte Licht rückt, ist die Natur von unbeschreiblicher Schönheit. Der Patscherkofel und seine Nachbarn tauchen wie eine Fata Morgana vor uns auf. Die Bergsockel wieder im Dunst und schon im Schatten lassen die angezuckerten Bergspitzen wie schwebend über dem Talgrund erscheinen. Der schmale Wiesenpfad mündet auf ein Teersträßlein. Die müden Beine spüren das harte Auftreten. Kurz vor der Mautstelle kommen uns unsere Autofahrer abholen.

Steil und glatt am Wilde-Bande-Steig!
 Im Gasthof ,,Walder Brücke" ist Einkehr und Abschluß eines wunderbaren Tages in traumhafter Umgebung und mit super Wetter. Lieber Hans, nochmals danke für diese genußreiche Wanderung!

Die Teilnehmer: Moni Hofer, Ursula Palm, Günther Budil, Günter Hein, Josef Bitzer, Harro Loy, Erika Wenhart.