Herbstzauber im Bergell / Graubünden

Wanderspaß im Heidiland ...

... war angekündigt durch die DAV-Sektion Alpenkranzl Erding, und so fuhren am 2. September 11 ,,Kranzler" (3 Hans'en, Christian, Erich, Georg, Günther, Werner, Wolfgang,  zwei Thomas und Heidi) über Garmisch - Fernpaß - Landeck - St. Moritz - Malojapaß nach Casaccia. Dort hatte Tourenleiter Hans Sterr im Hotel Stampa ein passendes Quartier mit eigener Küche sowie großem Aufenthaltsraum reserviert. Sind Piz Bernina (4049m, höchster Ostalpengipfel) und Piz Palü ein Begriff für jeden Bergfreund, war für einen Teil der Gruppe die westlicher gelegene Gegend zwischen Maloja und Chiavenna (20 km zum Comer See) noch unbekannt.

Daher ging es nach Quartierbelegung und einer kleinen Brotzeit voller Tatendrang, bei herrlichem Wetter, auf dem Höhenweg ,,La Panoramica" von Casaccia nach Soglio, einem der berühmtesten Alpendörfer. Während der gut vierstündigen Tour hatten wir immer eine super Aussicht auf die gegenüberliegenden Bergmassive (Punta Pioda, Agodi Sciora, Piz Cengalo und den bekannten Piz Badile), die für den nächsten Tag als Hüttenrundtour im Herzen der Bondasca geplant waren. Für Kurzweil sorgte auch das Kennenlernen der gemischten Truppe, und so war der Abstieg zum mittelalterlichen Soglio (1100 m) schnell erreicht. Eindrucksvoll sind hier die Paläste der Adelsfamilie Salis, sehenswert das Rathaus und der Rundturm der Kirche. Segantini, der heimische Bergmotivmaler - dessen 100. Todestag eben in Maloja gedacht wurde - nannte Soglio ,,die Schwelle zum Paradies". Nach Besichtigung dieses Bündener Tessinortes genossen wir noch ein kühles Bier und den herrlichen Blick zum Piz Badile.

Zwischenzeitlich stieß auch Thomas, Kranzl-Mitglied aus dem rheinischen Jülich und ein Internet-Partner von Hans Sterr, zu unserer Runde. Bei der gemeinsamen Busrückfahrt konnte zwischen Soglio und Castasegna noch der grösste Edelkastanienwald Europas bewundert werden, wo im Herbst die Maroni geerntet und in urtümlichen Hütten über dem Feuer geröstet werden. Nach der Rückkehr ließen wir uns die gute Engadiner Küche schmecken, ehe wir uns in den Aufenthaltraum und relativ zeitig ins Nachtlager zurückzogen.

2.Tag: Witterungsbedingt statt Hüttenrundtour: Fahrt nach Pontresiua - Morteratsch, anschl. aufwärts zur Bovalhütte (2495m, 2 Std). Nach einer Pause weiter taleinwärts und danach links auf erstaunlich griffigem Eis über den Morteratschgletscher. Im Anstieg vorbei am malerischen Moränensee auf die Isla Persa - dann kurz abwärts zum Persgletscher, den wir waagerecht über den Eisstrom schnell überquerten. An der gegenüberliegenden Moräne dann in Serpentinen aufwärts zur Diavolezza (2973 m). Den Aufstieg zum Munt Pers (3207 m) ,,schenkten" wir uns angesichts der aufziehenden Wolken, dafür ging ein Teil der Gruppe den Weg zur Talstation abwärts. Nach zwei Stationen Zugfahrt mit der Rhätischen Berninabahn waren wir wieder am Ausgangspunkt.

3.Tag: Witterungsbedingt statt Piz Lunghin: Hüttenrundtour (für Vortag geplant) Bei wolkenverhangenem Regenwetter fuhren wir über Castasegna zu einem Waldparkplatz und entschieden uns für die nähergelegene Hütte ,,Rifugio Sass Furä", in der Hoffnung das Wetter würde sich bessern. Leider war dem nicht so und so traten wir nach einer Brotzeit vom ,,schönsten Flecken des Bergell" etwas deprimiert den Rückmarsch an, um am Nachmittag ins italienische Chiavenna zu fahren, wo Sonnenschein und Palmen den trübseligen Vormittag vergessen machten. Abends ließen wir uns wieder von der Graubündener Küche verwöhnen und danach im Wohnraum ein Gläschen - und einzelne mehr - Wein schmecken. Neben Ratsch und Diskussion fand sich auch Zeit zum Lesen und Mühlespiel, wobei Heidi durch ihre Zwickmühlen den Siegerpreis holte: ,,Mehrmals Karusellfahren - aber nicht auf dem Herbstfest"!

4.Tag: Obwohl am letzten Morgen die Wolken auch noch recht tief hingen, entschieden sich dennoch drei Mann und Tourenführer Hans noch zum Lunghin-See (Ursprung des Inn) aufzusteigen, was mit einer herrlichen Aussicht belohnt wurde. Der größere Teil fuhr nach Erding und ließ die Tour bei einer Herbstfest-Maß ausklingen. Trotz der wetterbedingten Änderungen war es eine sehr gelungene Sektionstour, mit super Ausweichvarianten. Herzlichen Dank an Tourenführer Hans Sterr!

Bericht: Hans Haidinger

Teilnehmer:
Heidi Walbert, Hans Wunderle, Hans Haidinger, Erich Ludwig, Werner Rypalla, Georg Huber, Christian Moser, Wolfgang Mayr, Günther Budil, Thomas Virks, Thomas Karwath